Die Hungerburgbahn
Die neue Hungerburgbahn wurde von der Star-Architektin Zaha Hadid entworfen und im Dezember 2007 eröffnet.
Die Bahn setzte aufgrund der außergewöhnlich designten Haltestationen neue internationale Maßstäbe für moderne Architektur. Die Architektin ließ sich nach eigener Aussage von den Eis- und Schneelandschaften der Region inspirieren. Aus diesem Grund erinnern die vier Stationen - Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg – heute an eisige Gletscherformen und lassen bereits im Herzen der Stadt, den nahegelegenen Berg spürbar werden.
Der Kontrast zwischen den geschwungenen, leichten Formen der Überdachung und den erdverbundenen, fest verankerten Betonsockeln, macht den besonderen Reiz der Gebäude aus und verleiht den Stationen eine nahezu magische Schwerelosigkeit.
Zaha Hadid
Die britische Architektin irakischer Herkunft, wurde 1950 in Bagdad geboren und zählt zu den renommiertesten Planerinnen der Gegenwart.
Mit 22 Jahren zog sie nach London wo sie an der renommierten Architectural Association School of Architecture studierte.
Zehn Jahre später gründete sie dort ihr eigenes Architektenbüro. Als erste Frau erhielt sie im Jahre 2004 die bedeutendste Ehrung in der Architektur, den Pritzker-Preis.
Zaha Hadid war eine Gestalterin, die für ihre modernen Bauformen bekannt ist. Ihre Entwürfe sind Visionen, die in die Zukunft weisen. 2016 verstarb die Stararchitektin überraschend an den Folgen eines Herzinfarkts.
Weiterfahrt auf die Seegrube und Hafelekar
Nach der Ankunft auf der Hungerburg, wandelt sich bei der Weiterfahrt mit den Panorama-Gondelbahnen der Seegrubenbahn und der Hafelekarbahn das Bild: Die behutsam renovierten Stationsgebäude des historischen Tiroler Architekten Franz Baumann, lenken nun alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit zunehmendem Höhengewinn werden die Gedanken an das rege Treiben in der Stadt von der Ruhe und der Schönheit der Natur abgelöst.
Die Seegruben- und Hafelekarbahn
Die drei 1927/28 erbauten Stationen der Seegruben- und Hafelekarbahn wurden von Architekt Franz Baumann im Stil der Tiroler Moderne geplant. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden bis heute erhalten.
Franz Baumann schuf trotz Einschränkungen in seiner Gestaltungsfreiheit Bauwerke die in ihrer Ausführung und Bauart einzigartig sind. Mit viel Liebe zur Natur, Respekt vor der Landschaft und seinem Talent ist es Franz Baumann gelungen Hochbauten für eine Seilbahn zu planen die in ihrer bis heute sehr geschätzt werden.
ARCHITEKT FRANZ BAUMANN
Franz Baumann ist einer der Architekten, die das Bild der klassischen Moderne in Tirol nachhaltig geprägt haben.
Er wurde 1892 in Innsbruck geboren und besuchte die Höhere Technische Lehranstalt in Innsbruck. Schon während seiner Ausbildung absolvierte er einige Praktika bei einem Innsbrucker Bauunternehmen. Nach seiner Ausbildung verbrachte er drei Jahre in Meran, wo er an Bauten von Großhotels und Seilbahnprojekten mitarbeitete.
Nach dem 1. Weltkrieg arbeitete Baumann wieder in Innsbruck und legt dort 1923 die Meisterprüfung für das Baugewerbe ab.
Vermehrt nahm er an Wettbewerben Teil und schließlich gelang ihm, mit der Verwirklichung des Projektes Nordkettenbahn in den Jahren 1927/28 der Durchbruch.
Ab diesem Zeitpunkt arbeitete er als selbstständiger Architekt und realisierte weitere Werke in Innsbruck wie das Weinhaus Happ (1927), die Hauptschule Hötting (1929/31), das Haus Ortner am Haydnplatz (1932), die Villa Holzmann am Rennweg (1936), sowie Hotelbauten in ganz Tirol.
1933 absolvierte er den Lehrgang zum Ziviltechniker und trägt ab nun den offiziellen Berufstitel „Architekt“.
Während seiner Berufslaufbahn soll Baumann insgesamt mehr als 1000 Objekte entworfen haben.
Franz Baumann starb 1974 als hochangesehener Bürger der Stadt Innsbruck.